WACHAUER WEINREBEN
Der Ausgangspunkt für meine Kunst ist die Beobachtung. Von der Schönheit natürlicher oder menschengemachter Phänomene alltäglich umgeben zu sein, macht es leicht, sie zu vergessen oder zu übersehen. Doch mit meinem Background als ausgebildete Philosophin bin ich das Hinterfragen gewohnt. Beim ersten Spaziergang durch die Wachauer Weinberge war ich überwältigt: Jede Rebe wirkte außergewöhnlich und von den Städten der Umgebung erschien eine schöner als die andere. Ich begann zunächst nur für mich, Skizzen zu machen und Fotos von Reben mit besonderen Formen aufzunehmen. Als sich herauskristallisierte, dass ich demnächst für einige Zeit in Hongkong leben würde, habe ich beschlossen, mich noch stärker gestalterisch auf die Weinreben zu konzentrieren. Dies erlaubt mir, die Natur der Wachau nochmals besonders zu genießen.
Jeden Morgen unternehme ich eine Radtour durch das Tal. Dabei setze ich mich gezielt mit einigen ausgewählten Rebensorten auseinander, um ihre Individualität und ihre Veränderungen im Jahresverlauf besser künstlerisch herausarbeiten zu können. Die von mir gewählten künstlerischen Medien sind abhängig von der jeweiligen Rebensorte. Für Zeichnungen wähle ich beispielsweise Reben, die sich durch glatte Äste und interessante Elemente wie z.b. Baumknoten auszeichnen. Die Reben werden akribisch in Holzkohle festgehalten und dann von einem bunten Hintergrund aus Acryl umfangen. Die Ornamente in diesem sind inspiriert von den Pflanzen, die in den Weinbergen wachsen oder von architektonischen Elementen aus der Umgebung (z.b. gotische Fenster der Steiner Pfarrkirche St. Nikolaus).